Pokušenie na miraži = Anschlag auf Visionen <russ.> : [V. Tendrjakov]

Wladimir Tendrjakows Nachlaßwerk über den vielgeprüften Physiker Grebin und seine Freunde, die im Moskau der siebziger Jahre die Geschichtsmächtigkeit der Bergpredigt und der Vernunftutopie von Campanellas Sonnenstaat in Computerexperimenten testen, ist ein überraschender sozialistischer Faust-Roman voller Alltagsdramatik und unbeirrbarer Wahrheitssuche nach dem, was unsere Welt in ihrem Innersten zusammenhält . Beunruhigt über die mitunter verhängnisvollen Auswirkungen der Stagnation auch im Familienleben und angesichts der Wirkungslosigkeit verschiedenartiger Moral- und Vernunftappelle entschließt er sich zu seinen fragwürdigen Computerexperimenten, die nicht wenigen seiner Zeitgenossen wahnwitzig und geistig verheerend erscheinen: Was wäre aus der Menschheitskultur geworden, wenn Jesus vor der Bergpredigt umgekommen wäre? Könnten die Ideale der Bergpredigt real verwirklicht werden? Und was müßte Campanellas Kasernenkommunismus zeitigen, wäre er zur materiellen Gewalt geworden? Anschlag auf Visionen macht weltgeschichtliche Tragödien durchschaubar. Und die kritische Analyse der verlorenen Illusionen führt zu der Einsicht: Selbst die allerbesten idealistischen Absichten können sich in ihr Gegenteil verkehren und müssen es letztlich auch, wenn die entwickelten sozialhistorischen Strukturen nur ökonomisch sind und nicht zugleich das Menschliche, Sittliche freisetzen.

Bibliographische Detailangaben
VerfasserIn: Tendrjakow, Wladimir Fjodorowitsch (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:Russian
Veröffentlicht: Moskau : Sovetskij Pisatel', 1988
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