Der Selbstmörderklub und andere Erzählungen : Robert Louis Stevenson. [Aus dem Engl. übertr., mit einem Nachw. sowie bibliogr. Erl. vers. von Richard Mummendey und mit einem Lebensbild von Lloyd Osbourne]

Wer Stevensons "Schatzinsel" kennt, weiß, dass dieser Engländer das Fürchten lehren konnte. Vom phantastisch-exotischen Abenteuer bis hin zu den Abgründen der menschlichen Existenz ist in seinen Erzählungen der Bogen gespannt. Mörder, Selbstmörder, Doppelgänger, Alchimisten, Geister und unheimliche Mächte bevölkern die Szenerie; nächtlich düstere Schauplätze, gespenstische Landschaften und wilde Stürmesind das bevorzugte Kolorit. Doch Stevenson begnügte sich nicht mit dem oberflächlichen Reiz des Schauereffekts, so sehr er auch manchmal aus purer Freude am Unheimlichen zu erzählen scheint. Vielmehr vermittelt das Abenteuerliche und Phantastische dieser Erzählungen psychologische, religiöse und ethische Einsichten in den menschlichen Dualismus von Gut und Böse, den Stevenson besonders beklemmend in der makabren Studie vom "Seltsamen Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" gestaltete.