Normal, gestört, verrückt : über die Besonderheiten psychiatrischer Diagnosen / Peter Schneider

Psychiatrische Diagnosen verstehen: Psychiatrische Diagnosen werden ausschließlich anhand klinischer Befunde erhoben, zum größten Teil aufgrund dessen, was die Patienten selbst von sich und ihrem Leiden erzählen. Alle Ankündigungen, ein psychiatrisches Diagnosesystem auf "objektive" biologische, genetische oder neurologische Daten gründen zu können, haben sich als leere Versprechungen erwiesen. So bleibt es dabei, dass die Diagnosen psychischer Störungen einzig durch das Vorliegen einer Reihe von Symptomen (und nicht etwa durch eine Theorie ihrer Entstehung) definiert sind. Mit jeder neuen Auflage der Diagnose-Manuale wie ICD und DSM ändert sich das Raster der Diagnose-Kategorien: Manche Störungen verschwinden aus dem System, neue tauchen auf, Diagnosen spalten sich auf, andere wiederum werden zusammengefasst oder neu definiert. Diese Neuerungen verdanken sich keinen neuen wissenschaftlichen Entdeckungen, sondern Abstimmungen und Übereinkünften von Psychiaterinnen, klinischen Psychologen und psychiatrischen Organisationen. Um psychische Krankheiten zu entstigmatisieren, spricht man gerne von ihnen als "Krankheiten wie alle anderen auch" - doch das sind sie ganz offensichtlich nicht. Ebenso wenig aber sind sie "in Wirklichkeit" gar keine "richtigen" Krankheiten oder gar bloße "Erfindungen". Was das Besondere an ihnen und damit auch am Kategoriensystem psychiatrischer Diagnosen ist, davon handelt dieses Buch - an Beispielen wie Depression, Schizophrenie, Burnout, Autismus und deren Geschichte.

Bibliographische Detailangaben
VerfasserIn: Schneider, Peter (VerfasserIn)
Format: Buch
Sprache:German
Veröffentlicht: Stuttgart : Schattauer, 2020
Schriftenreihe:Wissen & Leben
Schlagworte:
Online Zugang:Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Zusammenfassung:Psychiatrische Diagnosen verstehen: Psychiatrische Diagnosen werden ausschließlich anhand klinischer Befunde erhoben, zum größten Teil aufgrund dessen, was die Patienten selbst von sich und ihrem Leiden erzählen. Alle Ankündigungen, ein psychiatrisches Diagnosesystem auf "objektive" biologische, genetische oder neurologische Daten gründen zu können, haben sich als leere Versprechungen erwiesen. So bleibt es dabei, dass die Diagnosen psychischer Störungen einzig durch das Vorliegen einer Reihe von Symptomen (und nicht etwa durch eine Theorie ihrer Entstehung) definiert sind. Mit jeder neuen Auflage der Diagnose-Manuale wie ICD und DSM ändert sich das Raster der Diagnose-Kategorien: Manche Störungen verschwinden aus dem System, neue tauchen auf, Diagnosen spalten sich auf, andere wiederum werden zusammengefasst oder neu definiert. Diese Neuerungen verdanken sich keinen neuen wissenschaftlichen Entdeckungen, sondern Abstimmungen und Übereinkünften von Psychiaterinnen, klinischen Psychologen und psychiatrischen Organisationen. Um psychische Krankheiten zu entstigmatisieren, spricht man gerne von ihnen als "Krankheiten wie alle anderen auch" - doch das sind sie ganz offensichtlich nicht. Ebenso wenig aber sind sie "in Wirklichkeit" gar keine "richtigen" Krankheiten oder gar bloße "Erfindungen". Was das Besondere an ihnen und damit auch am Kategoriensystem psychiatrischer Diagnosen ist, davon handelt dieses Buch - an Beispielen wie Depression, Schizophrenie, Burnout, Autismus und deren Geschichte.
Beschreibung:Zweigstelle: Patientenbücherei Psychiatrie
Exemplar/Standort: Nm 4 Schne (PatBü Psych)
Exemplar/Standort: Patientenbücherei Psychiatrie
Beschreibung:IX, 194 Seiten
ISBN:978-3-608-40031-1 kt.
Signatur:Nm 4 Schne (PatBü Psych)