Retour à Berlin : ein deutsches Tagebuch / Brigitte Sauzay. Mit einer Einl. von Richard von Weizsäcker. Aus dem Franz. von Frauke Rother

Als 1989 die Mauer fiel, gab es doch ganz erhebliche Irritationen zwischen Bonn und Paris. Hier über die zögerliche und ablehnende Haltung der Franzosen, namentlich der "classe politique", dort über die Dynamik der deutschen Wiedervereinigung und denkbarem, wieder aufkeimendem Hegemonialstreben. Wieder einmal schien Einsteins Ausspruch, daß Vorurteile schwerer zu knacken seien als Atomkerne, um eine Bestätigung reicher.<br>Vorurteile abzubauen und gegenseitiges Vertrauen zwischen zwei Völkern aufzubauen ist ein langwieriger und mühsamer Prozeß. Bücher wie das der langjährigen Dolmetscherin verschiedener französischer Staatschefs, Brigitte Sauzay, leisten hierfür einen wertvollen Beitrag. Manchmal kraftvoll, dann wieder subtil und auch poetisch in der Sprache, versteht es Sauzay, ihre Erlebnisse und Empfindungen anhand ihrer Tagebuchaufzeichnungen aus dem Jahr 1997, das sie zu einem großen Teil in Deutschland verbrachte, dem Leser nahezubringen. Die Essays der Französin über ihre Ausflüge in die Mark Brandenburg vermitteln ein sehr hautnahes Bild vom aktuellen und historischen Deutschland, seinen Brüchen und Kontinuitäten. Ihre Aphorismen sind treffsicher, so beispielsweise wenn sie schreibt: "Die Vergangenheit Ostdeutschlands bildet immer wieder Blasen, die an der Oberfläche der Aktualität zerplatzen." Das Buch wirkt nicht belehrend, schon gar nicht besserwisserisch, im Gegenteil, an Selbstironie mangelt es der Autorin nicht, und die subjektive Betrachtungsperspektive ist sympathisch.

Bibliographische Detailangaben
VerfasserIn: Sauzay, Brigitte (VerfasserIn)
Weitere Personen: Weizsäcker, Richard von (HerausgeberIn), Rother, Frauke (MitwirkendeR)
Format: Buch
Sprache:German
French
Veröffentlicht: München : Goldmann, 2000
Ausgabe:Vollst. Taschenbuchausg.
Schlagworte:
Beschreibung
Zusammenfassung:Als 1989 die Mauer fiel, gab es doch ganz erhebliche Irritationen zwischen Bonn und Paris. Hier über die zögerliche und ablehnende Haltung der Franzosen, namentlich der "classe politique", dort über die Dynamik der deutschen Wiedervereinigung und denkbarem, wieder aufkeimendem Hegemonialstreben. Wieder einmal schien Einsteins Ausspruch, daß Vorurteile schwerer zu knacken seien als Atomkerne, um eine Bestätigung reicher.
Vorurteile abzubauen und gegenseitiges Vertrauen zwischen zwei Völkern aufzubauen ist ein langwieriger und mühsamer Prozeß. Bücher wie das der langjährigen Dolmetscherin verschiedener französischer Staatschefs, Brigitte Sauzay, leisten hierfür einen wertvollen Beitrag. Manchmal kraftvoll, dann wieder subtil und auch poetisch in der Sprache, versteht es Sauzay, ihre Erlebnisse und Empfindungen anhand ihrer Tagebuchaufzeichnungen aus dem Jahr 1997, das sie zu einem großen Teil in Deutschland verbrachte, dem Leser nahezubringen. Die Essays der Französin über ihre Ausflüge in die Mark Brandenburg vermitteln ein sehr hautnahes Bild vom aktuellen und historischen Deutschland, seinen Brüchen und Kontinuitäten. Ihre Aphorismen sind treffsicher, so beispielsweise wenn sie schreibt: "Die Vergangenheit Ostdeutschlands bildet immer wieder Blasen, die an der Oberfläche der Aktualität zerplatzen." Das Buch wirkt nicht belehrend, schon gar nicht besserwisserisch, im Gegenteil, an Selbstironie mangelt es der Autorin nicht, und die subjektive Betrachtungsperspektive ist sympathisch.
Beschreibung:Zweigstelle: Patientenbücherei Psychiatrie
Exemplar/Standort: G Sauz (PatBü Psych)
Exemplar/Standort: Patientenbücherei Psychiatrie
Beschreibung:335 S.
ISBN:3-442-15100-7 kt.
Signatur:G Sauz (PatBü Psych)